AfD-Politiker Maximilian Krah im Porträt: „Sie erleben mich an der Frontlinie“

Maximilian Krah steht am Frühstücksbuffet des Hilton Hotels am Gendarmenmarkt und wartet auf sein Rührei. Es ist kurz nach neun. Er hat den Ort und die Zeit für das Treffen vorgeschlagen, aber jetzt lässt er auf sich warten. Krah lächelt nur kurz von weitem zur Begrüßung, setzt sich wieder, trinkt in Ruhe seinen Kaffee.
Viel internationales Publikum im Hilton an diesem kühlen Tag Ende März. Kaum ein Blick folgt dem AfD-Mann, als er schließlich durch die Lobby schlendert. Krah trägt Einstecktuch im hellgrauen Anzug, lila Wildlederslipper, eine Uhr der sächsischen Luxusmarke Glashütte Original . In seine Manschetten ist ein kleines „M.K.“ gestickt – in hellblau. Ein Dandy auf Reisen. Niemand scheint zu ahnen, dass da einer der umstrittensten Politiker des Landes vorbeispaziert.
Draußen vor dem Deutschen Dom werden zuerst Fotos von ihm gemacht. Krah erzählt, dass er am Vorabend zwei Schulklassen auf dem Pariser Platz getroffen habe. Umringt von Teenagern sei er gewesen! „Das ist der Jugendstar-Bonus“, sagt er. „Noch müde?“, fragt ihn die Fotografin. „Ihre Augen sind so rot.“ Krah räuspert sich, streicht das blonde Haar aus der Stirn. Nein, nein. Das sei nur die Klimaanlage im Hotel.
Berliner-zeitung